Die Johanneskirche von Petronell, meist als Rundkapelle bezeichnet, ist eine der bedeutendsten romanischen Rundkirchen in Österreich. In der Zeit des zweiten Kreuzzuges, um 1150, wurde sie vermutlich von den Templern auf einem kreisrunden Grundriss als Raststätte für Kreuzritter erbaut, die zur Eroberung Jerusalems ins Heilige Land zogen. Möglicherweise war dies die erste Pfarrkirche von Petronell-Carnuntum. Sie besteht aus einem höheren Rundbau mit einem geschwungenen Kegeldach und einer niedrigeren Apsis mit einem halbkreisförmigen Schluss und ist in romanischem Steinquaderwerk errichtet. In den meterdicken Außenmauern verbirgt sich ein Gang, der zur Verteidigung gegen die häufigen Überfälle diente. Die Außenfassade ist durch zarte Halbsäulenpilaster mit Kapitellen gegliedert. Im Tympanon über dem Eingang befindet sich das besonders sehenswerte Relief der „Taufe Christi im Jordan“, in dem Christus als Knabe bartlos, im Jordan stehend, dargestellt ist. Johannes nimmt die Taufe vor, rechts hält ein Engel das Tuch bereit. Über Christus befindet sich eine Taube, das Sinnbild des Heiligen Geistes. Ab dem 15. Jahrhundert diente die Rundkirche als Gruft für verstorbene Mitglieder der herrschaftlichen Familie und wichtiger Funktionsträger. Heute ist sie letzte Ruhestätte der Familien Abensperg-Traun und es werden vereinzelt Messen bzw. Veranstaltungen abgehalten.